1/02/2011

Gegensätze ziehen sich an –


der Spruch muss entweder von jemand gekommen sein, der die Ironie liebt, oder von einem totalen Loser, oder aber von jemand, der eine Hochzeit einfach mal ungemütlich erleben wollte. Unabhängig von dieser Theorie einfach mal die eigene Lage in Abhängigkeit dieses Spruchs betrachtet: Wie oft am Tag denkt man sich: Warum zieh ich all Unglück dieses Planeten auf mich?
Man hält sich für schlau und gebildet, schön und attraktiv, sportlich und vielseitig, aber vor allem bodenständig, aufrichtig und bescheiden. Dennoch ereignen sich täglich gleich mehrfach Vorfälle, bei denen man sich fragt: „Warum gerade ich, verdammt?“. Dabei ist die Antwort doch so offensichtlich: Pech! Warum dann alle anderen Glück haben? – Pech. Warum gerade man selbst das Pech hat? – PECH!

Nach einer gefühlten Ewigkeit von fünf Minuten, die ich über dieses Problem konstruktiv nachgedacht habe, ohne zu konstruktiven Lösungsansätzen zu kommen, fasste ich den Entschluss, mich damit abzufinden.
 Ja, das Leben ist unfair.
Ja, das Leben ist hart.
Ja, das Leben ist unerträglich.

Aber was man dabei nie vergessen sollte, sind die doch unvergesslichen überirdischen Momente, die mal so ganz und gar nicht alltäglich sind und somit unserem bewussten Leben entfallen.
Warum ich mich dann jetzt vor dieser scheinheiligen Moralpredigt überhaupt darüber aufgeregt habe?
Weil es das Leben ist!

12/11/2010

… but I don’t care, cause all I wanna do…


… ist, mich hier einmal gedanklich über Sitcoms auszubreiten. Meine absolute Lieblings-Sitcom ist eindeutig King of Queens, das muss einfach gesagt sein. Es gibt für mich nach einem harten Tag nichts Besseres, als diesem übergewichtigen völlig verfressenen und gleichzeitig doch so liebenswerten Kartoffelsack dabei zuzusehen, die ganz normalen Probleme des Alltags einigermaßen zu lösen oder eben direkt ausgesprochen, gnadenlos an ihnen zu scheitern.
Jetzt aber mal wieder ganz allgemein betrachtet, um nicht vom Thema abzuschweifen, ist es eigentlich das Perverseste überhaupt, Sitcoms anzusehen. Wenn man genau hinsieht, sieht man dort nämlich nichts anders als den eigenen Alltag beziehungsweise das gewöhnliche Leben wie in einem Spiegel, nur hier und da eben völlig durch den Kakao gezogen. Sobald wir aber unser Leben in einem Spiegel wahrnehmen, finden wir die Probleme anderer belustigend, nein wir können gar bei ihnen entspannen und vom eigenen Alltag abschalten.
Das Ganze schreit dann wiederrum geradezu nach einem Experiment à la Big Brother, wobei Big Brother selbst es eigentlich schon sein könnte. Nur dieses Mal dürften nicht 15 Bekloppte für Geld in ein Haus gesperrt werden, sondern ein ganz normaler Haushalt müsste beobachtet werden. Also quasi eine reale Sitcom. Wobei es in jedem Individualfall mit Freunden nochmal besser wäre, weil diese einem näher stünden. Würde man dann auch noch über dieses Spiegelbild lachen? Wenn man alles, womit man sich selbst im Alltag so rumschlägt, bei Bekannten sieht und wie diese dessen Hürden meist eher weniger als mehr meistern.
Na ja, der Frage werde ich wohl nie auf den Grund gehen können, denn leider stehen einem solchen Projekt die Grundgesetze, die Genfer Konventionen und, und, und im Wege. Wie auch immer, die Truman Show hatte mich sowieso total gelangweilt, von daher bleibe ich einfach bei meiner Tasse Kaffee zu King of Queens.

… cause baby all my life I will be driving home to you.

11/21/2010

Veraltete Kriegstaktiken


Eine interessante Meldung gestern war die Ankündigung eines weiteren Castor-Transports für den Dezember. Da fragt man sich doch, ob da ein konkreter Gedanke dahinter steckt, den Nächsten im Winter über die Bühne zu bringen. Zu Zeiten, da die Menschheit noch nicht weit entwickelt war, zu Fuß gehen musste und das meiste Futter zur Erntezeit im Herbst bunkern konnte, da zog man nur in der warmen Jahreszeit, beziehungsweise noch im Herbst in den Krieg. Ob diese Taktik aufgeht, hängt nun natürlich davon ab, ob es umweltfreundliche Öko-Jacken gibt, die warm genug für mehrere Stunden in der Kälte sind, ganz ohne Raubkatzenfell. Andernfalls könnte es tatsächlich mal schneller gehen mit dem Transport. Wenn sich die Atom-Gegner aber tatsächlich hinaus in die Kälte trauen, dann gibt es zumindest mal einen fairen Kampf mit fairen Mitteln! Denn gegen Pfefferspray, Wasserwerfer und Schlagstöcke hätten die Demonstranten dann - richtig, Schneebälle!


Anbei vielleicht noch eine kleine Geschicklichkeitsaufgabe für alle lispelnden 2. Klasse-Wiederholende mit Sprachstörung: Zehn-mal schnell hintereinander den  Tagesschau-Artikel-Titel „Dschungel deutscher Dschihadisten“ aus dem Internet sprechen. Bis dahin habe ich einen neuen Eintrag bereit. Und das obwohl ich es jetzt langsamer angehen lassen werde. Ein bisschen Vorschuss bei einer neuen Seite muss wohl sein.

Eine Zugfahrt, die ist lustig. Eine Zugfahrt, die ist schön.


Den Song kann ich zunächst nicht direkt bestätigen. Zwar musste ich letzt bei meiner Zugfahrt das ein oder andere Mal tatsächlich schmunzeln, aber wirklich schön ist sie deswegen noch lange nicht.
Aber der Reihe nach.

Um sieben Uhr in der Früh steig ich in den Zug ein. Er ist gerammelt voll. Voller müder Menschen die aller Wahrscheinlichkeit nach schon vor mir halbtotem Kaffeesucht-Zombie aufgestanden sind. Sitzplatz? - Fehlanzeige. Eine Stunde lang stehen? - inakzeptabel.
Den ersten mit Koffern vollgeräumten Platz erspäht, mach ich mich an den vermeintlichen Besitzer, der daneben vor sich hindöst. Da ich ja niemanden außer den Besitzer selbst wecken wollte, sprach ich megaleise. Und dennoch: auf meine megaleise Frage hin, fuhr er erschrocken zusammen und startete, genau wie an einem wundervollen Sonntagmorgen, mit einem Kaffee in den Tag – allerdings auf der Hose. Die Moral von der Geschicht: Nie mit einem Becher Kaffee in der Hand einschlafen! Das Ende der Geschichte selbst war allerdings, dass ihm die Koffer gar nicht gehörten, ich aber dann dennoch meinen Platz bekam und der aufgeweckte Herr trotz der Koffein-Ladung müde weiterschlief. Der Rest war relativ unspektakulär.

Auf der Rückfahrt ergab sich mir dann auch noch ein ganz interessantes Bild. An die 30 völlig overstylten Asiaten gingen durchs Abteil und die Hälfte nach gepflegtem Abstand auch wieder zurück. Deren Gesichtern und Frisuren nach zu urteilen musste es irgendwo in diesem Zug einen Schminkkoffer geben, für den einer jeder Freundin töten würde. Das war für mich daher eigentlich auch schon wieder uninteressant. Dennoch hatte ich für den Rest der Fahrt das beklemmende Gefühl, mit der Crew einer Show wie China’s next Topmodel in einem Zug zu sitzen. Im nächsten Moment würden dann de Lolfè und der Bluce Dalnell, oder wie die aktuellen Juroren auch heißen mögen, in das Abteil kommen um uns zu fragen, wie die Kandidaten sich denn geschlagen hätten. Zum Glück blieb die Vorstellung nur surreal in meinen Gedanken als Tag-Alpträumer.
In dem Moment hätte ich vielleicht etwas von den Kollegen hinter mir vertragen, die in aller Seelen Ruhe ihr Hanf im Zug ausgeleert hatten, um 27 Johnnys zu drehen.

Wenn man eine Zugfahrt überlebt, gibt es die letzten zu bewältigen Probleme nur noch am Bahnhof selbst. Oder eben schon bevor man in den „Überlebenskampf Zugfahrt“ eintritt. Wenn zum Beispiel regelmäßig unregelmäßig Züge unplanmäßig auf anderen Gleisen einfahren. Das eigentliche Problem ist jetzt nicht mal das Offensichtlichste. Klar, man muss schnell nochmal rumrennen um auch rechtzeitig hinzugelangen, aber das eigentliche Problem ist, dass man in der Regel gar nicht weiß, ob man weg muss, und wenn ja, wo man hin muss. Abgesehen von den von Fehlern schon vollkommen überladenen Anzeigetafeln sind die Lautsprecheranlagen in einem Bahnhof ein Witz zu jedem Fußballstadion und auch gar Supermarkt. Wenn man von der Deutschen Bahn dann wenigstens behaupten könnte, dass sie noch beim Unwichtigen spare, aber die Behauptung ist auch nicht haltbar, wenn Lautsprecheranlagen mit ICE-Bremsklötzen und –Klimaanlagen gleichgesetzt werden.

Von Schäuble, Schwarzenegger und wütenden Studenten


Wie war das noch mit dem Steinhaus und den Gläsern?
Auf jeden Fall zitierte Bundeskanzlerin Merkel ihren Finanzminister zu sich zum Rapport, weil dieser vor kurzem bekanntlich seinen Pressesprecher öffentlich zur Sau machte und das nicht mal mit einem triftigen Grund, der zum Ausrasten verleiten würde. Daraufhin erklärte der diskreditierte Pressesprecher Offer seinen Rücktritt.
Worum es in dem Gespräch zwischen Merkel und Schäuble ging? Man weiß es nicht. Aber dass el Cheffe Schäuble seinen Pressesprecher bloß stellte, passte wiederum Schäubles Chefin Merkel gar nicht, sodass diese nun Schäuble selbst zurecht stutzte. In der Zwischenetage lässt es sich eben noch längst nicht so bequem sein Geschäft verrichten, wie von ganz oben herab.
Ah ja, na klar – Glashaus mit den Steinen! Wer im Glashaus sitzt, na Sie wissen schon, Herr Schäuble.

Am  vorletzten Montag machte der im nächsten Jahr aus seinem Amt scheidende Gouverneur von Kalifornien Arnie Schwarzenegger in“ The Tonight Show with Jay Leno“ folgende Aussage zu dem in der Woche zuvor zur weiteren Legalisierung von Marihuana knapp gescheiterten Volksentscheid: „[...] no one cares if you smoke a joint or not.“, was in etwa so viel heißt wie, dass es nicht wirklich jemanden interessiere ob man einen Joint raucht oder nicht.
Was denn, was denn, Herr Gouverneur? Nach den Steroiden in der Jugend nun die harten Drogen? So wie in Mexiko der Begriff der Drogen auch kaum noch ohne seinen Begleiter, dem Krieg, fällt, scheint es nun auch im vergleichsweise umweltfreundlichen US-Staat Kalifornien bezüglich des Naturschutzes zu heißen: Ohne Kampf, kein Hanf. Und so geht es auch weiter, das Drama ums Marihuana, denn Schwarzenegger meint, dass dem Volksentscheid gar keine schlechte Idee zu Grunde liegen muss, sondern dass dieser lediglich ungünstig formuliert sein könnte.
Kaum verlieren die Demokraten die Kongresswahl, schon macht Republikaner Schwarzenegger einen auf liberal? Am Ende sind dann natürlich die Wähler diejenigen, die inkonsequent und unentschlossen handeln, wenn sie bei der dritten wichtigen Wahl in den letzten vier Jahren einen Machtwechsel herbeiführen.

Was machen die britischen Studenten besser als deutsche Demonstranten, wenn sie mal eben die Zentrale der konservativen Regierungspartei stürmen? Sie stellen nicht nur ihre Forderung klar, sondern natürlich auch den Adressaten. Woher sollen die Angela und der Guido denn schon wissen, wen die ganzen an die Gleise angebundenen Protestanten konkret ansprechen? Kann ja auch sein, dass sie die Bahnstreiks befürworten und die Bahngewerkschaften unterstützen wollen, in dem sie die Bahnarbeiter an deren Arbeit hindern. Nur für den Fall, dass da ein Streber wieder auf ne Beförderung aus ist und womöglich während dem Streik Überstunden schiebt.

Was Schäuble, Schwarzenegger und wütende Studenten nun miteinander zu tun haben? Na ja, der Schäuble, der ist sauer auf den Schwarzenegger, weil der den ganzen Stoff für sich behält, nur dass der Schäuble seine Wut an anderen auslässt. Und die Studenten, die ... die wollen einfach mal die Sau raus lassen, eben wie Schwarzenegger.

Feenstaub


So soll es also heißen – mein Blog. Nun bin ich kein Flaschengeist und auch keine Zahnfee. Der Titel meines Blogs bezieht sich auf Peter Pan, den Armleuchter. Die können einem doch nicht weiß machen, dass Peter Pan durch Feenstaub fliegen kann, das wusste auch schon dessen Erfinder James Matthew Barrie, die alte Koksnase.
Wenn jetzt jemand von Peter Pan und Koks auf den Inhalt meines Blogs schließt, was, wenn ich es schon „Feenstaub“ nenne, naheliegend ist, dann hat dieser jemand damit auch alles richtig gemacht. Mein Blog wird Skurriles aus dem öffentlichen Leben und dem Alltag präsentieren.
Was ich von dem Blog erwarte, sind unbefangene Leser ohne jegliche Erwartungshaltungen. Wär das nicht was Dolles? Wenn heute noch jemand etwas ohne Erwartungshaltung lesen würde, vollkommen unvoreingenommen, dann könnte tatsächlich jeder Dahergelaufene einen Bestseller schreiben, weil viele Leute natürlich einfach die Zeit haben. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und somit laufen immer noch Doku-Soaps, Telenovelas und Gerichtsshows die meine Visionen und Träume eines Dahergelaufenen wie Seifenblasen platzen lassen.
Mit diesem Blog kann ich es ja aber zumindest mal versuchen.

Feenstaub – denn Peter Pan fliegt auch nur mit Koks.