Wie war das noch mit dem Steinhaus und den Gläsern?
Auf jeden Fall zitierte Bundeskanzlerin Merkel ihren Finanzminister zu sich zum Rapport, weil dieser vor kurzem bekanntlich seinen Pressesprecher öffentlich zur Sau machte und das nicht mal mit einem triftigen Grund, der zum Ausrasten verleiten würde. Daraufhin erklärte der diskreditierte Pressesprecher Offer seinen Rücktritt.
Worum es in dem Gespräch zwischen Merkel und Schäuble ging? Man weiß es nicht. Aber dass el Cheffe Schäuble seinen Pressesprecher bloß stellte, passte wiederum Schäubles Chefin Merkel gar nicht, sodass diese nun Schäuble selbst zurecht stutzte. In der Zwischenetage lässt es sich eben noch längst nicht so bequem sein Geschäft verrichten, wie von ganz oben herab.
Ah ja, na klar – Glashaus mit den Steinen! Wer im Glashaus sitzt, na Sie wissen schon, Herr Schäuble.
Am vorletzten Montag machte der im nächsten Jahr aus seinem Amt scheidende Gouverneur von Kalifornien Arnie Schwarzenegger in“ The Tonight Show with Jay Leno“ folgende Aussage zu dem in der Woche zuvor zur weiteren Legalisierung von Marihuana knapp gescheiterten Volksentscheid: „[...] no one cares if you smoke a joint or not.“, was in etwa so viel heißt wie, dass es nicht wirklich jemanden interessiere ob man einen Joint raucht oder nicht.
Was denn, was denn, Herr Gouverneur? Nach den Steroiden in der Jugend nun die harten Drogen? So wie in Mexiko der Begriff der Drogen auch kaum noch ohne seinen Begleiter, dem Krieg, fällt, scheint es nun auch im vergleichsweise umweltfreundlichen US-Staat Kalifornien bezüglich des Naturschutzes zu heißen: Ohne Kampf, kein Hanf. Und so geht es auch weiter, das Drama ums Marihuana, denn Schwarzenegger meint, dass dem Volksentscheid gar keine schlechte Idee zu Grunde liegen muss, sondern dass dieser lediglich ungünstig formuliert sein könnte.
Kaum verlieren die Demokraten die Kongresswahl, schon macht Republikaner Schwarzenegger einen auf liberal? Am Ende sind dann natürlich die Wähler diejenigen, die inkonsequent und unentschlossen handeln, wenn sie bei der dritten wichtigen Wahl in den letzten vier Jahren einen Machtwechsel herbeiführen.
Was machen die britischen Studenten besser als deutsche Demonstranten, wenn sie mal eben die Zentrale der konservativen Regierungspartei stürmen? Sie stellen nicht nur ihre Forderung klar, sondern natürlich auch den Adressaten. Woher sollen die Angela und der Guido denn schon wissen, wen die ganzen an die Gleise angebundenen Protestanten konkret ansprechen? Kann ja auch sein, dass sie die Bahnstreiks befürworten und die Bahngewerkschaften unterstützen wollen, in dem sie die Bahnarbeiter an deren Arbeit hindern. Nur für den Fall, dass da ein Streber wieder auf ne Beförderung aus ist und womöglich während dem Streik Überstunden schiebt.
Was Schäuble, Schwarzenegger und wütende Studenten nun miteinander zu tun haben? Na ja, der Schäuble, der ist sauer auf den Schwarzenegger, weil der den ganzen Stoff für sich behält, nur dass der Schäuble seine Wut an anderen auslässt. Und die Studenten, die ... die wollen einfach mal die Sau raus lassen, eben wie Schwarzenegger.